Offener Brief der Interessengemeinschaft Herzog-de Meuron Cottbus

Offener Brief der Interessengemeinschaft Herzog-de Meuron Cottbus

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Akute Gefahr für markante Design-Elemente der Innenausstattung des IKMZ Cottbus!

Offener Brief zum Erhalt der Architektur des IKMZ-Gebäudes/der Universitätsbibliothek in Cottbus:

Mit dem Glasgebäude des Informations-, Kommunikations- und Medienzentrums der BTU Cottbus-Senftenberg (IKMZ) besitzt Cottbus - ähnlich wie Schloss und Park des Fürsten Pückler in Branitz - einen weit über die Region hinaus strahlenden architektonischen und wissenschaftlichen Leuchtturm. Das Gebäude wurde durch das brandenburgische

Landesdenkmalamt in Wünsdorf am 14.04.2025 in die Denkmalliste des Landes Brandenburg aufgenommen.

Dennoch ist die einzigartige Innenarchitektur der Schweizer "Star"-Architekten Herzog und de Meuron aufgrund eines geplanten Umbaus im Erdgeschoss akut gefährdet.

Zur Geschichte der Universitätsbibliothek: Die Universitätsbibliothek wurde im Jahre 2004 als einzelstehender Bau ("Solitär"), dessen Grundrissform auf 4 Kreisen basiert, fertiggestellt und im Februar 2005 feierlich eröffnet. Die unkonventionelle Form ermöglicht eine flexible, offene Raumaufteilung auf allen Ebenen. Das zehnstöckige Gebäude wird von einer mit verpixelten Buchstaben bedruckten doppelwandigen Glashülle ummantelt. Offene, mehrgeschossige Räume wechseln sich mit Bücherregalen und ruhigen Lesebereichen ab. Große geschwungene Kronleuchter verleihen der innenarchitektonischen Einrichtung eine noble Note. Die markante Wendeltreppe ist Mittelpunkt und Treffpunkt zugleich. Spezialisten wie das Architekturbüro Höhler+Partner aus Aachen und Designer aus Dänemark führten die hochwertige Inneneinrichtung aus.

Durch die Form und Größe des Gebäudes wurde eine visuelle Verbindung zwischen dem Bibliotheksgebäude und dem übrigen Campus der BTU Cottbus-Senftenberg erzeugt. Die Architektengemeinschaft Jacques Herzog und Pierre de Meuron haben hiermit ein spektakuläres Gebäude der Gegenwartsarchitektur in der besonderen Stilrichtung des Minimalismus geschaffen, welches mit mehrfachen Architekturpreisen (u.a. BDA-Architekturpreis Nike 2007) ausgezeichnet wurde.

Link zum BDA-Architekturpreis Nike 2007: https://www.bda-bund.de/awards/ikmz-btu-cottbus/

Wer das Gebäude betritt, wird von großzügigen, mit weißem Schleiflack überzogenen, markanten Designer-Kundentheken mit dem dort tätigen Bibliothekspersonal empfangen. Der mittig befindliche Servicepoint ist Anziehungspunkt für Besucher*innen, die dort durch geschulte Bibliotheksmitarbeiter im Falle von Recherchefragen betreut werden. An der rechtsseitig über Eck gebauten, weiß glänzenden Servicetheke findet der Medienverkehr und weitere Serviceleistungen (Fernleihe etc.) durch Mitarbeiter der Bibliothek statt.

Täglich besuchen Architektur-Interessierte aus dem In- und Ausland das außergewöhnliche Gebäude. Bei der Zuerkennung des Denkmalstatus' durch das Landesdenkmalamt wurde nicht nur die Gebäudehülle des Objektes, sondern auch die einzigartige Ausstattung im Inneren unter Schutz gestellt.

Leider sind dennoch die beiden weiß glänzenden Kundentheken und weitere Designelemente akut in ihrem Bestand gefährdet. Nachdem der Galerie-Lesesaal Nord im 2. Obergeschoss mit Epoxidharz-Lesetischen und den Designerlampen im September/Oktober 2024 vollständig zur Durchführung von Wechselausstellungen beräumt wurde - eine Wiederherstellung ist nicht beabsichtigt - sollen ab 01.07.2025 zunächst die Kundentheke für die Bibliothekare ("Servicepoint") und später auch die Kundentheke für den sonstigen Kundenverkehr (Bücherrückgabe, Fernleihe etc.) beseitigt werden. Damit wäre das gesamte Erdgeschoss seiner originalen repräsentativen und funktionalen Designelemente beraubt.

Die Unterzeichner dieses offenen Briefes fordern einen sofortigen STOP der geplanten Umbaumaßnahmen im Erdgeschoss, den Erhalt der noch übrigen Epoxidharz-Lesetische mit Anschlüssen und Leselampen sowie den Erhalt der Metalldesign-Elemente auf den einzelnen Etagen. Möge das Gebäude von Herzog und de Meuron auch in der Zukunft ein besonderes architektonisches "Highlight" für viele Kundinnen und Kunden und Besucher*innen aus dem In- und Ausland bleiben!

Die Unterzeichner haben zu dem vorgeschilderten Anliegen unter der Webadresse

https://chng.it/h5pFk6KSMk

eine Petition erstellt, an der sich Unterstützer*innen gerne beteiligen dürfen.

Erste Unterzeichner dieses Briefes sind:

- Frau Prof. Dr. h.c. Inken Baller, Berlin,

- Frau Dagmar Friedrich, Dipl-Ing. BDIA, Briesniger Hauptstraße 16, 03149 Forst (Lausitz) OT Briesnig,

- Herr Boris Wiese, Schulstraße 42, 03149 Forst (Lausitz);

Herr Boris Wiese ist für den Inhalt zugleich Verantwortlicher im Sinne des Presserechts.

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